Freitag, 6. Oktober 2023

Bericht FIM Trial Vintage Trophy


Schon als Kind träumte ich davon, Trialfahrer zu werden und an einem Weltmeisterschaftslauf teilzunehmen. Mit der FIM Trial Vintage Trophy, die es seit 2022 gibt, konnte ich mir – zwar spät, aber doch – diesen Traum erfüllen. Relativ früh war klar, dass die Veranstaltung heuer in Auron in Südfrankreich zu einem Zeitpunkt stattfindet, der optimal in meine Urlaubsplanung passt. Also – alles organisieren und auf das große Ereignis hinarbeiten. Alles lief gut und ich war sehr dankbar für die gute Unterstützung, welche mir durch Freunde zuteilwurde. Auron ist ein kleiner Ort in den französischen Seealpen und liegt auf 1.700 Metern Höhe – normalerweise fährt man hier Ski. 

Als ich die Yamaha am Freitagmorgen um 9.00 Uhr zur technischen Abnahme schob, war die größte Frage, ob der Vergaser gut auf die Höhenlage eingestellt war. Dann eine Wartezeit, die allen Teilnehmern nicht so gefallen hat, da der erste der 48 Fahrer erst um 12.30 Uhr auf die Strecke ging. Da hatte es 25 Grad Lufttemperatur. Ich war um 13.30 Uhr dran und hatte 150 Minuten für die erste und 105 Minuten für die zweite Runde zur Verfügung. Dazwischen 15 Minuten Pause. Sollte reichen dachte ich und fuhr von der Startrampe. Die erste und die letzte Sektion waren direkt am Startbereich und waren nicht schön, weil künstlich errichtet. Ab der zweiten Sektion wurde es dann aber wirklich super interessant und abwechslungsreich. Steine, Geröll, Steilhänge, Kehren am Hang, Waldsektionen und immer wieder Steine machten viel Spaß und waren kräftezehrend. 

Mit der ersten Runde am Freitag war ich zufrieden, landete auf Rang 17 und hatte drei Nuller gefahren. Mit dem festen Vorsatz mich zu steigern fuhr ich in die zweite Runde, was mir allerdings nicht gelang. Neben einer schwächelnden Yamaha, schwächelte auch ich ein bisschen. Alle Sektionen und auch die Strecke ließen keine Zeit, zur Erholung und forderten von den Fahrern an jeder Stelle volle Konzentration und vollen Einsatz. So rutschte ich auf Rang 20. Nachdem die Motorräder die Nacht im Parc Ferme verbrachten, wurden die Runden drei und vier am Samstagvormittag gefahren. Die Sektionen waren die gleichen. Leider ließ mich die Yamaha dreimal im Stich und in Sektion 4 (für mich die schönste des Trials) machte ich einen brachialen Abgang in die Steine. Die folgenden Sektionen fuhr ich gut, was wieder Freude aufkommen ließ. Am Ende behielt ich meinen 20sten Rang und war glücklich, das Trial in Wertung zu Ende gefahren zu haben. 

Resümee : Die FIM Vintage Trophy war für mich eine sehr intensive und schöne Erfahrung. Nicht billig, aber halt eine Weltmeisterschaft. Wenn alles perfekt gelaufen wäre, hätte ich mich unter den ersten 15 platzieren können. Aber letztendlich ist das nicht wichtig. Es hat sehr viel Spaß gemacht und den Funken entzündet, über eine erneute Teilnahme nachzudenken. 

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